Bis heute sind QR Codes, zumindest in Deutschland, vor allem in Konzepten von Werbeagenturen beliebt. Die Relevanz und tatsächliche Nutzung in der Praxis blieb dagegen immer zweifelhaft. Mindestens. Mir ist jedenfalls noch nie im Leben ein Normalsterblicher untergekommen, der vor einem Plakat steht und einen Code scannt, um z.B. an einem Gewinnspiel mitzumachen oder sich Informationen über einen Turnschuh zu besorgen.

Aber das wird jetzt alles anders. Denn QR Codes erobern die Friedhöfe. Genauer gesagt: Die Grabsteine. Sie werden in Stein gemeisselt und verweisen auf Trauer-Websites und virtuelle Kondolenz- und Erinnerungsbücher, in denen Freunde und Familie ihre Andenken an den Verstorbenen austauschen.

In einigen asiatischen Ländern soll der Anteil der QR Grabsteine schon bei 25% liegen. Und in deutschen Metropolen haben sich bereits erste Steinmetze aufs QR-meisseln spezialisiert. Tendenz steigend. Im notorisch schildbürgerhaften Köln kam es schon zu einem kleinen Eklat, als die Kölner Stadtverwaltung diesen unerhörten Frevel an rheinisch-katholischen Traditionen untersagen wollte. Aber, so höret, das Verbot ist vom Tisch. Köln kann aufatmen. Verlinket in Frieden…